MZ ES 250 Doppelport
MZ ES 250 Doppelport
Ich beginne mit den Arbeiten an meinem ES-Gespann. Um den Beitrag dazu nicht zu unübersichtlich zu gestalten, möchte ich zwei Themen trennen. Hier zunächst etwas zum Fahrzeug und seinen Besonderheiten allgemein. Zu meinen Gespann und den Arbeiten daran sreibe ich an anderer Stelle.
Es handelt sich bei der Doppelport um eine ES 250 der ersten Ausführung. Von Juni 1956 bis Oktober 1957 wurde diese insgesamt ca. 6630 mal gebaut. Obwohl eigentlich relativ viele Fahrzeuge davon produziert wurden, sind extrem wenige bis heute original erhalten geblieben. Das hat seine Gründe. Viele Bauteile wurden später gern durch leistungsfähigere oder ausgereiftere der /0 und /1 Modelle ersetzt. Einfach weil sie kompatibel waren. So z.B. der Zylinder. Einen Umrüstsatz auf die Einport- Anlage hat damals sogar MZ selbst angeboten. Andere Teile, z.B. die Seitenverkleidungen wurden später als Ersatzteil gar nicht mehr produziert. Verunfallte oder defekte Fahrzeuge mussten also auf neuere Komponenten umgebaut werden. Wirklich originale Fahrzeuge sind heute selten und gesucht. Die Doppelport ist heute wahrscheinlich neben den AWOs des ersten Produktionsjahres das teuerste DDR-Motorrad. Denn anders als an einer ES 300, die im Grunde nur eine /1 mit anderem Motor, Vergaßer und Luftfilter ist, ist an einer Doppelport original fast jedes Teil anders gewesen, als an den späteren ES-Modellen. Es lässt sich also aus einem Zylinder oder Motor nicht einfach eine Doppelport bauen. Aus Einzelteilen wird man so ein Motorrad eh nicht zusammensuchen können. Ersatzteile sind bis auf wenige Ausnahmen fast nicht mehr zu bekommen. Für Edelsammler und Enthusiasten macht das einen gewissen Reiz aus.
Ich zähle hier heute nur ein paar Besonderheiten auf, an denen man diese Ausführung am schnellsten erkennt, wir beginnen mit den Blechen. Andere Details folgen dann, wenn ich mit meinem Gespann weiter komme.
Bild 1: Kotflügel vorn Doppelport (auch erste /0 Modelle).
Diese Kotflügel sind nicht alle gleich. Die erste Ausführung war unten sehr breit umlaufend. Später wurden diese Kotflügel im unteren Bereich immer kürzer und endeten ungefähr auf Höhe der Schwinge. Der Grund dafür soll gewesen sein, dass sich bei der Fahrt bei starken Regen eine Art Wassersäule im Kotflügel aufgebaut haben soll, die dann vorn hoch spritze. Bei der kürzeren Bauart kann die Wassermenge zur Seite entweichen.
Bild 2: zum Vergleich ein typischer Kotflügel der normalen /0 und /1 ES-Modelle.
Es handelt sich bei der Doppelport um eine ES 250 der ersten Ausführung. Von Juni 1956 bis Oktober 1957 wurde diese insgesamt ca. 6630 mal gebaut. Obwohl eigentlich relativ viele Fahrzeuge davon produziert wurden, sind extrem wenige bis heute original erhalten geblieben. Das hat seine Gründe. Viele Bauteile wurden später gern durch leistungsfähigere oder ausgereiftere der /0 und /1 Modelle ersetzt. Einfach weil sie kompatibel waren. So z.B. der Zylinder. Einen Umrüstsatz auf die Einport- Anlage hat damals sogar MZ selbst angeboten. Andere Teile, z.B. die Seitenverkleidungen wurden später als Ersatzteil gar nicht mehr produziert. Verunfallte oder defekte Fahrzeuge mussten also auf neuere Komponenten umgebaut werden. Wirklich originale Fahrzeuge sind heute selten und gesucht. Die Doppelport ist heute wahrscheinlich neben den AWOs des ersten Produktionsjahres das teuerste DDR-Motorrad. Denn anders als an einer ES 300, die im Grunde nur eine /1 mit anderem Motor, Vergaßer und Luftfilter ist, ist an einer Doppelport original fast jedes Teil anders gewesen, als an den späteren ES-Modellen. Es lässt sich also aus einem Zylinder oder Motor nicht einfach eine Doppelport bauen. Aus Einzelteilen wird man so ein Motorrad eh nicht zusammensuchen können. Ersatzteile sind bis auf wenige Ausnahmen fast nicht mehr zu bekommen. Für Edelsammler und Enthusiasten macht das einen gewissen Reiz aus.
Ich zähle hier heute nur ein paar Besonderheiten auf, an denen man diese Ausführung am schnellsten erkennt, wir beginnen mit den Blechen. Andere Details folgen dann, wenn ich mit meinem Gespann weiter komme.
Bild 1: Kotflügel vorn Doppelport (auch erste /0 Modelle).
Diese Kotflügel sind nicht alle gleich. Die erste Ausführung war unten sehr breit umlaufend. Später wurden diese Kotflügel im unteren Bereich immer kürzer und endeten ungefähr auf Höhe der Schwinge. Der Grund dafür soll gewesen sein, dass sich bei der Fahrt bei starken Regen eine Art Wassersäule im Kotflügel aufgebaut haben soll, die dann vorn hoch spritze. Bei der kürzeren Bauart kann die Wassermenge zur Seite entweichen.
Bild 2: zum Vergleich ein typischer Kotflügel der normalen /0 und /1 ES-Modelle.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Der Tank ist fast identisch,
nur die MZ-Plaketten sind etwas eingesenkt (auch bei den ersten /0-Modellen so).
Zum Vergleich auf dem Bild 2 ein normaler ES-Tank. Der ist ganz glatt, die Plaketten sind nur aufgesetzt.
nur die MZ-Plaketten sind etwas eingesenkt (auch bei den ersten /0-Modellen so).
Zum Vergleich auf dem Bild 2 ein normaler ES-Tank. Der ist ganz glatt, die Plaketten sind nur aufgesetzt.
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Zuletzt geändert von Steppke am Fr 3. Apr 2015, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Re: MZ ES 250 Doppelport
Die Lampengehäuse sind auch relativ ähnlich. Nur die Zierstreifen aus Alu an den Seiten unterscheiden sich leicht. Die der /0 Modelle sind nur mit zwei Klammern befestigt. Bei der Doppelport sind es noch 4 Stück. Demnach hat die Doppelport-Lampe auch 4 Befestigungsschlitze dafür.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Markant sind auch die Seitenverkleidungen.
Die Doppelport hat die große Ausführung mit zwei Zierstreifen unten. Die der /0 und /1 bzw. 300er Modelle sind etwas kürzer und haben nur noch einen Zierstreifen. Die Suziusfußrasten sind an einer hier etwas weiter vorn angebracht. Die rechte Seite hat hier auch die Aussparung für den Ansauggummi des Luftfilters (siehe Oberkante).
Die kleinen Deckel (für Luftfilter und Batterie) sind die einzigen Verkleidungsteile, die zu den späteren Modellen gleich sind!
Die Doppelport hat die große Ausführung mit zwei Zierstreifen unten. Die der /0 und /1 bzw. 300er Modelle sind etwas kürzer und haben nur noch einen Zierstreifen. Die Suziusfußrasten sind an einer hier etwas weiter vorn angebracht. Die rechte Seite hat hier auch die Aussparung für den Ansauggummi des Luftfilters (siehe Oberkante).
Die kleinen Deckel (für Luftfilter und Batterie) sind die einzigen Verkleidungsteile, die zu den späteren Modellen gleich sind!
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Das Schutzblech hinten hat bei der Doppelport nur ein viergliedriges Schanier. Am Klappstück fehlen links und rechts die 6er Schrauben zum fixieren.
Zum Vergleich hier ein Schutzblech einer (frühen) ES/1 bzw. ES 300 mit einem fünfgliedrigem Schanier und den Fixierschrauben.
Zum Vergleich hier ein Schutzblech einer (frühen) ES/1 bzw. ES 300 mit einem fünfgliedrigem Schanier und den Fixierschrauben.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Hier noch einmal zum Vergleich das Schanier des Doppelport- Schutzbleches.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Die Sattelpfanne der Doppelport.
Außen läuft ein eingeschweißter Rand um. Auf dem liegt der Deckel mit der Satteldecke auf. Später fehlt der Rand und der Deckel liegt nur an den Ecken auf. Deshalb haben die späteren ES-Modelle auch eine andere Satteldecken. Die frühen Modelle haben auch nur einen Schaumstoffkern (später gab es dann Federn). Und es fehlt das Loch für den Luftfilter. Der ist erst bei der /0 in die Sattelpfanne gewandert.
Außen läuft ein eingeschweißter Rand um. Auf dem liegt der Deckel mit der Satteldecke auf. Später fehlt der Rand und der Deckel liegt nur an den Ecken auf. Deshalb haben die späteren ES-Modelle auch eine andere Satteldecken. Die frühen Modelle haben auch nur einen Schaumstoffkern (später gab es dann Federn). Und es fehlt das Loch für den Luftfilter. Der ist erst bei der /0 in die Sattelpfanne gewandert.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Hier ist noch einmal die Sicke im Tank schön zu sehen:
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Wir kommen zum Rahmen.
Die Doppelport hat noch nicht den Einheitsrahmen verbaut gehabt. Diesen Rahmen gab es erst ab der ES 250/0.
Die Doppelport hat noch nicht den Einheitsrahmen verbaut gehabt. Diesen Rahmen gab es erst ab der ES 250/0.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Das wichtigste Detail:
der Rahmenausleger hinten.
Er trägt bei der Doppelport die Soziusfußrasten und die Auspuffanlage.
der Rahmenausleger hinten.
Er trägt bei der Doppelport die Soziusfußrasten und die Auspuffanlage.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Zum Vergleich:
der Rahmen der Doppelport und der Einheitsrahmen (ES 175, 250 und 300) an dieser Stelle.
Der Einheitsrahmen trägt an dieser Stelle nur noch die Rasten. Für den Auspuff wird hier ein Halter angeschraubt, es ist ja auch nur noch einer...
der Rahmen der Doppelport und der Einheitsrahmen (ES 175, 250 und 300) an dieser Stelle.
Der Einheitsrahmen trägt an dieser Stelle nur noch die Rasten. Für den Auspuff wird hier ein Halter angeschraubt, es ist ja auch nur noch einer...
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Zuletzt geändert von Steppke am Sa 4. Apr 2015, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
Re: MZ ES 250 Doppelport
Aus dieser Perspektive schon zu sehen,
die Unterschiede bei den Hauptständern.
Rechts der Doppelport-Ständer, links die spätere Ausführung des Einheitsrahmens.
die Unterschiede bei den Hauptständern.
Rechts der Doppelport-Ständer, links die spätere Ausführung des Einheitsrahmens.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Dann noch die unterschiedlichen Fußrasten.
Erstes Bild zeigt die Doppelport-Fußraste.
Erstes Bild zeigt die Doppelport-Fußraste.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Sehr gewöhnungsbedürftig:
die Stoßdämpfer der ersten Serie. Diese Dämpfer besitzen nur eine Zugstufe und werden gern schnell undicht. Deshalb wurden sie auch oft gegen spätere Dämpfer getauscht.
unter dem Verstellring sind diese Dämpfer aus Eisen und deshalb lackiert (jeweils in "Wagenfarbe", hier deshalb schwarz).
Die Prägung der unteren Chromhülse ist H <--> W ,
diese Chromhülse passt bei anderen MZ- Dämpfern nicht mehr.
die Stoßdämpfer der ersten Serie. Diese Dämpfer besitzen nur eine Zugstufe und werden gern schnell undicht. Deshalb wurden sie auch oft gegen spätere Dämpfer getauscht.
unter dem Verstellring sind diese Dämpfer aus Eisen und deshalb lackiert (jeweils in "Wagenfarbe", hier deshalb schwarz).
Die Prägung der unteren Chromhülse ist H <--> W ,
diese Chromhülse passt bei anderen MZ- Dämpfern nicht mehr.
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Fast Baugleich:
die Version der ersten ES /0. Diese Dämpfer wurden ca. bis zur Fahrgestellnummer 12000 original verbaut, also bis Anfang 1958. Sie sind aber unterhalb des Verstellrings nicht mehr lackiert, weil dieses Bauteil hier schon aus Aluminium gefertigt wurde. Die Prägung der unteren Chromhülse ist hier <-- H W -->.
Auf dem Foto auch schön zu erkennen: das untere Ende des Kotflügels der Doppelport, spätere Ausführung.
die Version der ersten ES /0. Diese Dämpfer wurden ca. bis zur Fahrgestellnummer 12000 original verbaut, also bis Anfang 1958. Sie sind aber unterhalb des Verstellrings nicht mehr lackiert, weil dieses Bauteil hier schon aus Aluminium gefertigt wurde. Die Prägung der unteren Chromhülse ist hier <-- H W -->.
Auf dem Foto auch schön zu erkennen: das untere Ende des Kotflügels der Doppelport, spätere Ausführung.
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- 100_9395.JPG (527.63 KiB) 16313 mal betrachtet
Re: MZ ES 250 Doppelport
Nichts besonderes???
Ich denke schon!
Die Doppelport trug seit ihrem Produktionsstart 6.56 das Einheitsrücklicht mit Bremslicht. Die etwas zuvor auf den Markt gekommene AWO Sport erhielt das Bremslicht-Rücklicht erst ca. mit der Jahreswende 1956/57. Also erst ein halbes Jahr später. Die MZ BK, die RT und die IWL-Roller noch später! Das dürfte den Stellenwert, den dieses Fahrzeug bei MZ in dieser Zeit genoss, klar machen. Für die ES nur vom Feinsten.
(auf dem Foto ist keine Doppelport zu sehen, aber das Rücklicht ja bis 1962 das gleiche geblieben)
Ich denke schon!
Die Doppelport trug seit ihrem Produktionsstart 6.56 das Einheitsrücklicht mit Bremslicht. Die etwas zuvor auf den Markt gekommene AWO Sport erhielt das Bremslicht-Rücklicht erst ca. mit der Jahreswende 1956/57. Also erst ein halbes Jahr später. Die MZ BK, die RT und die IWL-Roller noch später! Das dürfte den Stellenwert, den dieses Fahrzeug bei MZ in dieser Zeit genoss, klar machen. Für die ES nur vom Feinsten.
(auf dem Foto ist keine Doppelport zu sehen, aber das Rücklicht ja bis 1962 das gleiche geblieben)
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- 100_9359 - Kopie.JPG (382.27 KiB) 16312 mal betrachtet
Re: MZ ES 250 Doppelport
Die Schellen-Armaturen gab es auch an anderen DDR-Motorrädern dieser Zeit.
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- 100_9364.JPG (359.4 KiB) 16310 mal betrachtet
Re: MZ ES 250 Doppelport
Sehr anfällig aber wunderbar anzusehen (besonders wenn die Beleuchtung angeschaltet ist):
Doppelport-Tacho.
Doppelport-Tacho.
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- 100_9378.JPG (444.54 KiB) 16309 mal betrachtet
Re: MZ ES 250 Doppelport
Auch an anderen Fahrzeugen zu finden, aber sehenswert:
Kabelbinder in "Wagenfarbe"
Kabelbinder in "Wagenfarbe"
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Re: MZ ES 250 Doppelport
Textilummantelte Bowdenzüge mit Schmiernippeln:
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