Technikfrage Zylinderkopf

alles was mehr als zwei Räder hat
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Raphael
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Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Raphael »

Ich hätt da mal ne Frage ...

An meinem Trabant musste ich ja anfangs eine Zylinderkopfdichtung wechseln. Irgendwann hatte ich da nochmal nachgesehen , und es war leider nicht ganz dicht.
Also nochmal nachgezogen (immer alles mit Drehmomentschlüssel), die Schrauben waren recht locker .

Jetzt schwitzt es nur noch ein klein wenig , aber ich verstehe nicht ganz , warum an der Stelle nicht statt normalen Unterlegscheiben vernünftige Federringscheiben verbaut sind ?

Auch bei den Simsonzylindern wird ja immer nur mit Unterlegscheiben gearbeitet.

Gibt es da einen speziellen Grund für ?


Grüsse vom
Raffi
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Zottel

Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Zottel »

trabantköpfe sind eigenlich immer dicht wenn sie richtig plan sind, die unterlegscheiben haben mit dem drehmoment zu tun, theretisch ist die federring variante die schlechtere, weil man kein definietes drehmoment damit erreichen kann, meiner meinung nach waren bei den simson motoren ab werk keine federringe verbaut ( bei allen scheunenfund fahrzeugen ist das bei mir so), lasse mich aber gerne eines besseren belehren !
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Raphael
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Raphael »

Weil die Zylinderkopfdichtung immer mehr durchliess , habe ich heute eine neue Dichtung und einen werksneuen NOS- Zylinderkopf eingebaut.

Ich habe jetzt Stehbolzen verbaut und die Muttern mit Federringscheiben unterlegt , danach mit dem Drehmomentschlüssel auf 46Nm gleichmässig angezogen.
Dann bin ich etwa 50 Kilometer gefahren , bisher ist es an besagter Stelle furztrocken.

Wäre schön , wenn das leidige Thema jetzt ein Ende hätte .

Sollte man das nochmal nachziehen nach so-uns-soviel Kilometern ? Ich konnte in keinem Reparaturhandbuch etwas dazu finden , nur zum Dichtungswechsel selber.
Oder nur dann nachziehen , wenn es wieder anfangen sollte zu suppen ?

Grüsse vom
Raffi
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Schollega
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Schollega »

Mit einem Drehmomentschlüssel würdest Du ja nur überprüfen, ob sich die Muttern gelockert haben. Schaden wird es also nicht. Ob es notwendig ist bleibt dahingestellt. Ich würde es bei Gelegenheit überprüfen. ;)
Grüße!
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Raphael
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Raphael »

Schollega hat geschrieben:Mit einem Drehmomentschlüssel würdest Du ja nur überprüfen, ob sich die Muttern gelockert haben.

Das habe ich ja eigentlich mit den Federscheiben unterbunden ...

Ist halt ziemlich aufwändig , bis man am "Tatort" ist .


Gruss,
Raffi

Nachtrag : Bin gerade nochmal etwa 60 Kilometer gefahren , alles staubtrocken .
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Zottel

Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Zottel »

naja lass es auf dich wirken...

meine köpfe habe ich immer ganz einfach dicht bekommen:

ein mal kräftig angezogen und gut ist, die 46 nm sind zu wenig, wenn man damit arbeitet muss man nach 1000km nachziehen !

zieht man sie von vorne herein kräftig an braucht man das nicht !

ich verstehe nicht warum die trabantfahrer immer so viele probleme damit haben, ich hatte noch nie !!! einen undichten zylinderkopf nach wechseln der dichtung, aber vermutlich arbeite ich wohl ordentlicher, ich schau immer ob die köpfe plan sind, wenn nicht werden sie geplant alles richtig sauber gemacht und dann hat man keine probleme mehr !
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Raphael
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Raphael »

Wo genau das Problem liegt kann ich nicht sagen , aber der Murks mit der Dichtung aus Kupferblech lässt vermuten , dass mein Vorgänger da ja irgendwas grundlegend verkehrt gemacht hat .

Nachdem ich die Dichtung erstmalig gegen eine normale Aludichtung getauscht hatte , haben sich nach und nach zwei Gewinde verabschiedet, sodass ich jetzt zwei Reparaturstehbolzen verbauen musste .
Schlussendlich glaube ich , dass mein Vorgänger diesen Kupferblechzirkus brachial angeknallt hatte und damit die Gewinde überdehnt wurden.
Ich habe das beim korrekten anziehen mit Drehmomentschlüssel dann nicht merken können , und es eben nur durch die wiederauftretende Undichtigkeit festgestellt.

Richtig sauber war und ist alles , der alte Kopf ist auch plan , sowas kontrolliert der Herr Automateneinrichter nämlich auch direkt mit. :lol:

Laut Handbüchern sind 42Nm richtig , ich liege also mit 46Nm geringfügig drüber. Wieviel Nm bedeuten denn dein "kräftig angezogen" in der Praxis ? :-kr



Gruss,
Raffi
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Kupferdichtung...
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Zottel »

noch mal für alle, nachdem Raffi mit mir schon telefoniert hat... ich denke 55 nm sollten intakte stehbolzen abkönnen !
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domdey
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von domdey »

Ich arbeitete während und nach meiner Lehrzeit im Motorenbau (Trabant, Zuk, W50) im KIB Cottbus . Wir zogen bei Trabbi die Köppe immer mit 60 Nm an ! Gab danach null Problemo ! Unter 50 Nm sind deutlich zu wenig ! Da "bläst" er nach kurzer Zeit wieder durch und blubbert .
Wir verwendeten immer Federscheiben; nie Federringe !
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Raphael
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Raphael »

Warum steht denn in den Handbüchern 42NM ?

Diese ganzen Angaben der Anzugsmomente (auch bei Simson) erscheinen mir ein bisschen wenig zu sein ?! :-kr
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von Zottel »

ich denke man wollte das material schonen, da die meisten ja doch noch ein bisschen mehr anziehen als vorgegeben... :-?
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domdey
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Re: Technikfrage Zylinderkopf

Beitrag von domdey »

Wir wollten einfach das Nachziehen "überbrücken" . Es gab danach auch keine Probleme; es sei denn, ein Zuganker oder Schraube gab in der Zwischenzeit nach .
Beim EM4, bzw. 4VD-Motor des LKW W 50 musste nach ca. 100 km der betroffene Kopf nachgezogen werden, sonst machte es "BLUBB" und man hatte Druck im Kühler . :mrgreen:
Beim Wartburg/B 1000 war's auch so .
Alexander der Grosse grüsst aus Kolkwitz
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