Lackierungen

Schwalbe und SR4-X-Reihe (Spatz, Star, Sperber, Habicht)
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fruity
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Lackierungen

Beitrag von fruity »

Liebes Forum, was mich interessiert ist, wie (speziell bei der Schwalbe Produktion) lackiert wurde. Das heisst wie genau lief das ab im Produktionsalltag.
Die Frage die sich dahinter verbirgt lautet wie oft wurden die Farben gewechselt und kann man anhand dieser Infos und der bekannten Rahmennummern eine ungefähre Größenordnung der 3 verschiedenen Farbgebungen (64/65) ermitteln. Gab/gibt es Aufzeichnungen darüber welches Fahrzeug in welcher Farbe die Halle verlassen hat...mal ganz generell?
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Dazu hat Herr Werner in Leipzig erzählt, dass nach Verfügbarkeit der Farben lackiert wurde und zwar bis die Farbe aufgebraucht war. Gab es in der laufenden Produktion einen Mangel an Teilen in der selben Farbe, wurden bereits lackierte Teile einfach umlackiert.
Eine Liste, quasi als Qualitätskontrolle, in der die Spezifika jedes Fahrzeugs aufgeführt werden, soll es wohl geben - wo und ob man sie finden wird ist ungewiss. Möglicherweise kann Ronny da mehr sagen.

Grüße!
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Steppke
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Re: Lackierungen

Beitrag von Steppke »

Es gab eine Liste, das steht eigentlich fest. Nur ist der Verbleib nicht ganz geklärt.

Viele Teile wurden getaucht und dann in einem Wanderofen getrocknet. Auch eine Spritzkabine wurde eingerichtet. Es kam ganz auf das Teil an.

Ob das Werk oder der Handel die Farbchargen bestimmte ist eine interessante Frage. Beide würde ich vermuten. Für den Export gab es garantiert feste Vorgaben.
So ganz zufällig war die Farbwahl jedenfalls nicht. Das Werk achtete schon sehr auf den Absatz der Fahrzeuge.
fruity
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Re: Lackierungen

Beitrag von fruity »

Der Handel bestimmte die Farben sicherlich nicht...
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Weimaraner
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Re: Lackierungen

Beitrag von Weimaraner »

Ich dachte der Kunde bestimmt die Farbe :-l :-l :-l :-ü
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Ich denke, dass die Farbe für die Export-Fahrzeuge, wie Ronny schon geschrieben hat, festgelegt war (von welcher Seite - Kunde oder Hersteller - auch immer).
Bei den Mopeds für den "normalen Handel" wird die Häufung des Auftretens der einzelnen Farben (z.B. Schwalbe) wohl an der Verfügbarkeit der Farben gelegen haben.
Wie könnte man da wohl aus den Vermutungen herauskommen???
Grüße! :-)
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Steppke
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Re: Lackierungen

Beitrag von Steppke »

Die Farben zu den verschiedenen Fahrzeugen wurden bei Simson immer sehr bedacht ausgewählt. Es gab auch Umfragen unter den Mitarbeitern, verschiedene Vorschläge wurden in einer Ausstellung gezeigt. Aber es ging nicht nur darum, was gefiel. Es musste ei diesen Produktionszahlen auch machbar sein. Der Sperber z. B. fand in sehr hellen Tönen den meisten Anklang. Die Lackiererei hat hier schnell abgewunken. Zu aufwendig. Natürlich wurden auch gern Faben gewählt, die auch an anderen Fahrzeugen verwendet wurden.
Wenn aber die Farben feststanden, dann ist es eine sehr gute Frage, wer die Größe der Chargen festlegte. Ich stelle noch einmal fest: der Absatz stand immer im Mittelpunkt, besonders natürlich der Export. Wenn ein Kunde eine größere Anzahl von Fahrzeugen bestellte, wird er auch ein Wort bei der Farbwahl mitgesprochen haben. Und für Exportkunden wurde fast alles gemacht (siehe RT/4 usw.). Einige Anregungen kamen auch über Messen. Hier wurden auch Fahrzeuge in Sonderfarben ausgestellt. Siehe der schwarze SR1 auf der LFM 1956.
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Ist denn bekannt wer der Hersteller/Lieferant der Farben war? Möglicherweise kann man darüber noch etwas herausfinden.
Ronny, hast Du irgenwo etwas zu der ominösen Farbe "Sandgrau" gefunden? In dieser soll, wie immer wieder zu lesen ist, die Schwalbe 1964 (neben Blau, Orange und Tundragrau) lackiert worden sein. Ist das Realität oder Mythos?
Grüße!
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Steppke
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Re: Lackierungen

Beitrag von Steppke »

Zum Hertseller der Farben habe ich mal etwas gesehen, müsste ich "nur" wiederfinden.
Das Sandgrau ist mir auch ein Rätsel.
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Ich glaube, dass es sich dabei um eine Variante des Tundragrau handelt. Entweder ist hier durch die Alterung oder schon die Mischung/Herstellung ein Unterschied entstanden. Das zwei so ähnliche Farben in einem begrenzten Farbspektrum lackiert wurden, erscheint mir wenig schlüssig.
Wäre im übrigen mal ne gute Frage an Herrn Werner!
Grüße.
pneubusiness
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Re: Lackierungen

Beitrag von pneubusiness »

Hallo,

zuerst gab es das Sandgrau. Höchstwahrscheinlich bei den sogenannten "Funktionsmustern oder Frühserie". Es gab auch den bekannten Reparaturlack in Sandgrau dazu. Der Farbton ist nicht fast gleich dem Tundragrau was später kam, meiner Meinung nach.

Viele Grüße
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Naja, dass es eine Dose mit der Bezeichnung "Sandgrau" gibt, beweist noch nicht, dass es sich nicht um Tundragrau handelt. Heutzutage werden die Bezeichnungen auf den Verpackungen auch geändert, während der Inhalt unverändert bleibt.
Die Sache überzeugt mich noch nicht. Von vielen Farben aus der Zeit gibt es unterschiedliche Schattierungen.
Grüße!

P.S Möglicherweise ganz interessant in diesem Zusammenhang - Stichwort Hersteller. ;)
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Die rote Farbe auf dem Anhang ist kein Zufall ;-)
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pneubusiness
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Re: Lackierungen

Beitrag von pneubusiness »

Interessantes Dokument :-d

Ich gehe nur in der geschriebenen annahme, weil es ja die Sandgrauen seltener gibt und die Farbbüchsenpallette vom Großvater alles mögliche in doppelt und dreifach beinhaltet hat. Nur das sandgrau war ein Einzelfall.

Der Museumsmann hat das übrigens auch sofort gesagt, mit dem Sandgrau. Das man das bei dem nicht glauben muß , weiss ich. Aber irgendwo muss er es ja herhaben um sowas zu behaupten.

Gruß Tino
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Schollega
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Re: Lackierungen

Beitrag von Schollega »

Ja, aber das Museum ist wirklich keine Referenz. Die zeigen da auch schlecht gemachte Fahrzeuge und geben sie als original aus. :-D
Grüße!
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Steppke
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Re: Lackierungen

Beitrag von Steppke »

pneubusiness hat geschrieben:Der Museumsmann hat das übrigens auch sofort gesagt, mit dem Sandgrau. Das man das bei dem nicht glauben muß , weiss ich. Aber irgendwo muss er es ja herhaben um sowas zu behaupten.
Nicht unbedingt.
Im Museum stehen auch Informationstafeln mit relativ zweifelhaften Inhalt. Herkunft auch nach Anfrage nicht wirklich belegt. So wird es sich auch mit dem Sandgrau verhalten. Eine Primärquelle wäre interessant.
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